Auf der nachfolgenden Startseite der Bilddatenbank stehen Digitalisate und Kurzbbeschreibungen von 80 mittelalterlichen Musikhandschriften und einigen bedeutenden Fragmenten zur Verfügung. Kurzinventare der Feste erlauben die Navigation durch die Bücher. In einigen Fällen stehen zudem Vollinventare zur Verfügung. Der größte Teil der Codices wurde vom Projektteam digitalisiert. Berücksichtigt wurden zudem Quellen der Oberösterreichischen Landesbibliothek Linz. Die Sammlung soll sukzessive um Abbildungen von weiteren Handschriften ergänzt werden, nicht zuletzt durch Volldigitalisate von Quellen der Österreichischen Nationalbibliothek. Den Eigentümern der Handschriften sei hier für die Erlaubnis zur Verwendung der Abbildungen besonders gedankt. Eine Weiterverwendung der Abbildungen ist nur nach vorheriger Rücksprache mit den Eigentümern möglich.
Handschriftendigitalisierung an der Abteilung Musikwissenschaft der ÖAW
Erste Erfahrungen im Fotografieren von handschriftlichen Quellen konnten beim ÖNB-Katalogisierungsprojekt gesammelt werden. Auf den Projektwebsites stehen einige Tausend vom Projektteam angefertigte digitale Abbildungen der Musikfragmente und -handschriften zur Verfügung. Parallel dazu wurde begonnen, bedeutende mittelalterliche Codices in weiteren österreichischen Bibliotheken zu digitalisieren und auf cantusplanus.at zur Verfügung stellen. Auch für das Webarchiv www.bruckner-online.at mussten einige Tausend Digitalisate angefertigt werden. Um die Qualität der Aufnahmen weiter verbessern und die Unversehrtheit der zu digitalisierenden Originale garantieren zu können, wurde in 2016 der Traveller's Conservation Copy Stand, ein Profigerät zur objektschonenden Digitalisierung der Universitätsbibliothek Graz, und eine professionelle Vollformat-Digitalkamera mit Festbrennweiten-Objekten angekauft. 2018 konnte als Zusatzequipment eine Vorrichtung zur Digitalisierung von großformatigen Chorbüchern angeschafft werden.
Die Erschließung des historischen Musikarchivs Spitz stellte mit etwa 40.000 Einzelabbildungen das umfangreichste Digitalisierungsprojekt dar (www.digital-musicology.at, → Editionen → Musikarchiv Spitz an der Donau). Die große Zahl an zu verarbeitendem Bildmaterial machte eine Weiterentwicklung der Workflows des Picture Post Processing notwendig. Durch selbst entwickelte, automatisierte Prozesse auf Kommandozeilenebene und professionellen Adobe-Anwendungen konnte die Bearbeitungszeit pro Bild von zuvor einigen Minuten auf einige Sekunden reduziert werden.
In 2017 konnte die innovative Bildservertechnologie des International Image Interoperability Framework (IIIF) für Projekte der Arbeitsgruppe bereitgestellt werden. Die Abbildungen in hoher technischer Qualität werden über einen IIIF-Server im Mirador-Viewer zur Verfügung gestellt. Die Daten sind zudem über eine IIIF-Schnittstelle online abrufbar. Mirador ermöglicht die Anzeige von Abbildungen in höchster Auflösung und verschiedene Bildmanipulationen wie Drehen, Ändern der Helligkeits- und Farbeinstellungen, Invertierung usw. Eingeschränkt sind auch Textannotationen möglich. Durch die IIIF-Schnittstelle können die Bilder auch in die Webpräsenz von Kooperationspartnern eingebunden werden. Die die Musikhandschriften beschreibenden Metadaten werden sukzessive ergänzt und erweitert.